Ohne Jürg Nigg würde es wohl keine Sparlampen geben. Als Erfinder besitzt er rund 80 Patente. Bruno Foser war als Entwickler eines Pasta-Automaten erfolgreich. Beide stehen heute vor einem Scherbenhaufen: Internetbetrüger brachen ihnen das Genick.
«Entwickler haben immer Chaos», so Jürg Nigg bei den ersten Filmaufnahmen vor zehn Jahren. Damals war er ein erfolgreicher Unternehmer, der in der ganzen Welt herumreiste, um seine elektronischen Innovationen unter die Leute zu bringen. Heute steht der 88-Jährige vor einem Scherbenhaufen.
Angefangen hat das Debakel mit der Entwicklung einer Wasserflasche, mit der sich verschmutztes Wasser reinigen lässt. Um das Produkt in grossen Mengen herstellen zu lassen, macht sich Nigg auf die Suche nach Geldgebern. Via Internet erhält er verlockende Angebote. Dass es sich dabei um geschickte Betrüger handelt, erkennt er nicht und verliert so rund zweihunderttausend Franken. Nebst dem finanziellen Schaden erwartet Jürg Nigg weiteres Ungemach. Er muss nach vielen Jahrzehnten seine geliebte Tüftler-Werkstatt aufgeben, weil er einen Vorvertrag für den Verkauf seines Geschäftshauses nicht im Detail studiert hat. Es droht die Zwangsräumung.
Bruno Foser geht es ähnlich. Um die serielle Herstellung des von ihm entwickelten Pasta-Automaten finanzieren zu können, sucht er nach Geldgebern – und erleidet wegen Internetbetrug Schiffbruch mit Millionenschaden. Seine beiden Firmen gehen Konkurs, die Ehe zerbricht.
Die Reportage von Hanspeter Bäni zeigt, wie gutgläubige Menschen Opfer von Internet-Betrügern werden. Wie kann man sich dagegen schützen? Woher stammen die Täter? Und wie schwierig ist es für die Polizei, solchen Betrügern das Handwerk zu legen? Auf solche und weitere Fragen sucht Reporter Hanspeter Bäni Antworten.
Reporter vom 19.01.2022