Posted on: 6th Dezember 2009

Hanspeter Bäni ist ein sorgfältiger Chronist des Alltags. Er kennt keine Berührungsängste, ist ein Meister des Wechselspiels von Nähe und journalistischer Distanz, blickt in Abgründe und feiert gleichzeitig das Leben.

Der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilmer erzählt Geschichten von Menschen, die ihm die Möglichkeit bieten, die grossen Fragen des Lebens zu stellen. Als Autor, Kameramann und Tontechniker setzt er auf höchstem Niveau alle Vorteile des Videojournalismus ein.

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Posted on: 15th Juni 2023

Trotz wiederholter Warnungen seiner Lehrerinnen befolgte der 16-jährige John die Schulordnung nicht. Er wurde vom Unterricht ausgeschlossen. Ohne Schulabschluss musste sich der Teenager dem Ernst des Lebens stellen.

Reporter vom 14.06.2023

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Posted on: 9th Juni 2022

Die Schweizerin Lotti Latrous kümmert sich seit 23 Jahren an der Elfenbeinküste um die ärmsten der Armen und rettet so unzähligen Menschen das Leben oder ermöglicht ihnen ein würdevolles Sterben. «Reporter» besucht sie nach zwölf Jahren erneut.

Vor fünf Jahren musste Lotti Latrous eines ihrer Zentren aufgeben, damit der Staat auf diesem Gebiet eine Flugpiste bauen konnte. Nach langem Suchen fand sie einen Platz für die Errichtung einer neuen Wirkungsstätte. Gebaut wurde das neue Zentrum mit Waisenhaus, Ambulatorium und Spital unter Anleitung von Lottis Ehemann Aziz Latrous, einem pensionierten Bauingenieur. Die Gebäude stehen auf Pfählen mitten im sumpfigen Slum, die Bewohnenden hausen in Hütten, die behelfsmässig aus Brettern zusammengezimmert wurden. Es mangelt an Essen, und Krankheiten wie Aids, Malaria und Tuberkulose sind weit verbreitet.

Diese Not der Slumbewohnenden versucht Lotti Latrous zu lindern. Sie empfängt täglich bis zu 250 Hilfesuchende. Die «Schweizerin des Jahres 2004» kümmert sich zusammen mit ihren rund 80 Mitarbeitenden selbstlos um die Kranken. Manchmal kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Ohne Tabu aber mit viel Einfühlungsvermögen teilt Lotti Latrous den todkranken Patientinnen und Patienten mit, dass sie bald sterben müssen. Sie wolle den Menschen ihre Würde zurückgeben, sagt die inzwischen 68-Jährige.

Reporter Hanspeter Bäni besucht die engagierte Schweizerin nach zwölf Jahren. Damals starben wöchentlich bis zu fünf Menschen in Lottis Armen – heute sind es viel weniger. Die Reportage zeigt auf, weshalb das so ist und wie sich ihr Leben und Wirken in dieser Zeit verändert hat.

Reporter vom 08.06.2022

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Posted on: 21st Januar 2022

Ohne Jürg Nigg würde es wohl keine Sparlampen geben. Als Erfinder besitzt er rund 80 Patente. Bruno Foser war als Entwickler eines Pasta-Automaten erfolgreich. Beide stehen heute vor einem Scherbenhaufen: Internetbetrüger brachen ihnen das Genick.

«Entwickler haben immer Chaos», so Jürg Nigg bei den ersten Filmaufnahmen vor zehn Jahren. Damals war er ein erfolgreicher Unternehmer, der in der ganzen Welt herumreiste, um seine elektronischen Innovationen unter die Leute zu bringen. Heute steht der 88-Jährige vor einem Scherbenhaufen.

Angefangen hat das Debakel mit der Entwicklung einer Wasserflasche, mit der sich verschmutztes Wasser reinigen lässt. Um das Produkt in grossen Mengen herstellen zu lassen, macht sich Nigg auf die Suche nach Geldgebern. Via Internet erhält er verlockende Angebote. Dass es sich dabei um geschickte Betrüger handelt, erkennt er nicht und verliert so rund zweihunderttausend Franken. Nebst dem finanziellen Schaden erwartet Jürg Nigg weiteres Ungemach. Er muss nach vielen Jahrzehnten seine geliebte Tüftler-Werkstatt aufgeben, weil er einen Vorvertrag für den Verkauf seines Geschäftshauses nicht im Detail studiert hat. Es droht die Zwangsräumung.

Bruno Foser geht es ähnlich. Um die serielle Herstellung des von ihm entwickelten Pasta-Automaten finanzieren zu können, sucht er nach Geldgebern – und erleidet wegen Internetbetrug Schiffbruch mit Millionenschaden. Seine beiden Firmen gehen Konkurs, die Ehe zerbricht.

Die Reportage von Hanspeter Bäni zeigt, wie gutgläubige Menschen Opfer von Internet-Betrügern werden. Wie kann man sich dagegen schützen? Woher stammen die Täter? Und wie schwierig ist es für die Polizei, solchen Betrügern das Handwerk zu legen? Auf solche und weitere Fragen sucht Reporter Hanspeter Bäni Antworten.

Reporter vom 19.01.2022

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Posted on: 22nd Oktober 2021

Schicksalsschläge musste die Familie Epp schon manche hinnehmen. Die Ex-Frau des Bergbauern und Mutter der Kinder wurde wegen Mordes verurteilt. Aufgrund gesundheitlicher Probleme möchte der Vater seinen Hof einem seiner Kinder übergeben. Der Wunsch löst in der Familie Spannungen aus.

Lawinen im Winter und Steinschlag im Sommer bedrohen den Weiler Acherli oberhalb von Bristen im Kanton Uri, wo die Familie Epp seit vier Generationen lebt. Das Gras muss in den unwegsamen Wiesen von Hand mit der Sense gemäht werden. Für die Schwerstarbeit über all die Jahre hindurch bezahlt der Bergbauer einen hohen Preis: Aufgrund massiver Abnutzung seiner Gelenke kann er den Alltag nur dank Hilfe seiner Kinder bewältigen. Als eines von ihnen sich bereit erklärt, den Hof zu übernehmen, beginnt der Zusammenhalt in der Familie zu bröckeln. Zudem müssen die beiden Töchter und der Sohn ein Trauma verarbeiten: Ihre leibliche Mutter wird zu neun Jahren Haft verurteilt. Sie habe ihren zweiten Mann getötet, den sie nach der Scheidung von Sepp Epp geheiratet hat.

Während fast 20 Jahren dokumentierte Hanspeter Bäni das Leben der Bergbauernfamilie Epp. Der Film zeigt, wie eine neue Generation heranwächst und von Schicksalsschlägen immer wieder getroffen wird.

DOK vom 21.10.2021

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Posted on: 1st April 2021

Als traumatisierte Teenager flüchteten sie ohne ihre Eltern in die Schweiz. Als «Unbegleitete minderjährige Asylsuchende» werden sie hier gefördert und gefordert. Wie funktioniert Integration? Eine Reportage in zwei Teilen von Hanspeter Bäni über eine Herausforderung für alle Beteiligten.

Malyar aus Afghanistan lebte 2017 zusammen mit Yusef in einer Wohngruppe im Kanton Basel-Land. Keine einfache Konstellation: Der Eritreer fiel immer wieder negativ auf. Malyar kam im Frühling 2016 in die Schweiz, nachdem er als 15-Jähriger monatelang allein auf der Flucht war. Inzwischen fühlt er sich wohl hier, schreibt gute Noten in der Schule und hofft, damit eine Lehrstelle als Polymechaniker zu finden. «Ich sah schon viele Tote, flüchtete vor den Taliban und war vorwiegend zu Fuss mit wenig Essen und Trinken unterwegs. Nun möchte ich in der Schweiz meine Chance packen, um etwas aus meinem Leben zu machen», erzählt er.

Das trifft auch auf seine Landsleute Shezhad und Sheraz zu. Die beiden Cousins wurden 14- und 17-jährig von ihren Eltern auf die Flucht geschickt und kamen nach einer Reise voller Gefahren 2015 in der Schweiz an. Inzwischen leben sie in einer eigenen Wohnung und werden unterstützt durch die Fürsorge. Obwohl sie gewillt sind, sich hierzulande zu integrieren, läuft es ihnen nicht immer rund.

Reporter Hanspeter Bäni hat die unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden während drei Jahren mit der Kamera durch ihre Höhen und Tiefen begleitet.

Reporter vom 24.03.2021 und 31. März 2021

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Posted on: 21st Februar 2021

Unzählige Menschen hat Josef Jakob um ihr Geld betrogen. Eine langjährige Gefängnisstrafe war die Folge davon. Trotzdem wurde er nach verbüsster Haft wieder rückfällig. Für seine Taten bezahlte er einen hohen Preis.

Als Josef Jakob im Alter von 71 Jahren starb, weinte ihm niemand eine Träne nach. Selbst sein Bruder Anton nicht, dessen Pensionskassengeld er sich ergaunert hatte. Seine Opfer waren vor allem Kleinanleger. Für seine Taten verbüsste Josef Jakob eine Haftstrafe von insgesamt 15 Jahren.

2005 kam er in Freiheit und gründete kurz danach eine Firma für Vermögensverwaltung. Bereits Monate später wurde Josef Jakob von mehreren Geschädigten eingeklagt. Das Gericht sprach ihn schuldig und verurteilte ihn zu hundert Stunden gemeinnütziger Arbeit. «Das Rückfallrisiko ist bei Betrügern enorm hoch», sagt Psychiater Thomas Knecht, der über Josef Jakob ein Gutachten erstellt hat. «Solche Wirtschaftskriminelle manipulieren andere und sind Egoisten – ohne jede Hemmung.»

Im Jahr 2011 fand Josef Jakob, geschieden und zweifacher Vater, neues Liebesglück. Doch die Beziehung überdauerte den Sommer nicht. Von da an drehte sich die Spirale seines Schicksals abwärts. Reporter Hanspeter Bäni hat Josef Jakob während 14 Jahren mit der Kamera durch sein schillerndes Leben begleitet.

Posted on: 12th Februar 2021

Unzählige Menschen hat Josef Jakob um ihr Geld betrogen. Eine langjährige Gefängnisstrafe war die Folge davon. Trotzdem wurde er nach verbüsster Haft wieder rückfällig. Für seine Taten bezahlte er einen hohen Preis. Eine Reportage in zwei Teilen von Hanspeter Bäni.

Als Josef Jakob im Alter von 71 Jahren starb, weinte ihm niemand eine Träne nach. Selbst sein Bruder Anton nicht, dessen Pensionskassengeld er sich ergaunert hatte. Seine Opfer waren vor allem Kleinanleger. Für seine Taten verbüsste Josef Jakob eine Haftstrafe von insgesamt 15 Jahren.

2005 kam er in Freiheit und gründete kurz danach eine Firma für Vermögensverwaltung. Bereits Monate später wurde Josef Jakob von mehreren Geschädigten eingeklagt. Das Gericht sprach ihn schuldig und verurteilte ihn zu hundert Stunden gemeinnütziger Arbeit. «Das Rückfallrisiko ist bei Betrügern enorm hoch», sagt Psychiater Thomas Knecht, der über Josef Jakob ein Gutachten erstellt hat. «Solche Wirtschaftskriminelle manipulieren andere und sind Egoisten – ohne jede Hemmung.»

Im Jahr 2011 fand Josef Jakob, geschieden und zweifacher Vater, neues Liebesglück. Doch die Beziehung überdauerte den Sommer nicht. Von da an drehte sich die Spirale seines Schicksals abwärts. Reporter Hanspeter Bäni hat Josef Jakob während 14 Jahren mit der Kamera durch sein schillerndes Leben begleitet.

Reporter vom 10.02.2021

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Posted on: 29th April 2020

Als Krisenchef des Kantons Graubünden zieht er im Hintergrund der Pandemie die Fäden. Für Martin Bühler eine grosse Herausforderung – sowohl beruflich als auch privat. «Reporter» über einen Mann im Ausnahmezustand.

Seit Mitte Februar ist Martin Bühler pausenlos im Einsatz. Aufgrund der Coronakrise ist der Chef des Kantonalen Führungsstabs Graubünden gefordert wie nie zuvor. Zwar können die Bündner auf einen detailreichen Pandemieplan zurückgreifen, doch der massive Ernstfall zwingt den Krisenchef laufend dazu, bestehende Strukturen zu überdenken und neue Massnahmen zu ergreifen.Dabei stösst er nicht selten auf Vorbehalte und Widerstand aus den verschiedensten Gremien. Um gemeinsame Lösungen zu finden, trifft er sich mit Spitaldirektorinnen, Grenzwächtern, Gemeindepräsidentinnen und Departementssekretären. Dabei sind Bühlers Fähigkeiten als Kommunikator und Mediator gefragt. Der kräfteraubende Einsatz kostet ihn viel Energie.Gerne würde er sich daheim bei seiner Frau und den beiden Töchtern erholen, doch das ist zurzeit nicht möglich. Der 44-Jährige zog in das Zimmer einer Zivilschutzanlage, um bei einer allfälligen Ansteckung das Virus nicht in seine Familie hineinzutragen. Tatsächlich infiziert mit dem Coronavirus hat sich kurz darauf einer seiner Mitarbeiter. Die Reportage von Hanspeter Bäni wirft einen seltenen Blick hinter die Kulisse von Entscheidungsträgern im Zusammenhang mit der Coronakrise.

Reporter vom 26.04.2020

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Posted on: 31st März 2020

In der Schweiz fühlte sich Cornelia Frey nie ganz zu Hause. Nachdem die Bernerin drei Kinder grossgezogen hatte, wanderte sie vor zehn Jahren nach Äthiopien aus. Heute lebt sie im Entwicklungsland Djibouti – mit wenig Geld aber vielen Ideen.

«Die Afar gelten als impulsive und gefährliche Leute. Ich dachte mir, wenn die meine Freunde werden, kann mir nichts mehr geschehen», erzählt Cornelia Frey. Doch es waren die Nomaden selbst, die sich anfangs vor der Schweizerin fürchteten, als sie sich vor zehn Jahren am Rand der Danakil-Wüste in Äthiopien niederliess, um dort ein Restaurant zu eröffnen: «Die Afar befürchteten, dass ich Alkohol verkaufen würde, was für sie ein Tabu ist», sagt Frey. Deshalb schloss sie ihr Lokal, um mit Spendengeldern ein Wohnheim für vierzig Kinder aufzubauen, die dort auch schulisch unterrichtet werden.

Als es in der Nähe des Kinderheims zu einer Schiesserei kam, bei der mehr als zwanzig Menschen getötet und fünfzig weitere verletzt wurden, zog Cornelia Frey weiter nach Djibouti. Der ostafrikanische Kleinstaat gilt zwar als sicherer, zählt aber indes zu den ärmsten Ländern der Welt. Weil die heute 59-jährige Schweizerin ihr Pensionskassengeld bereits aufgebracht hat, ist sie dringend auf ein Einkommen angewiesen.

Durch das Produzieren von Musikstücken und fiktionalen Filmen glaubt sie, an Geld zu kommen. Mit einheimischen Laienschauspierinnen und -schauspielern dreht sie Alltagsszenen. «In Djibouti lügen und betrügen die Menschen. Mit meinen Filmen will ich ihnen einen Spiegel vorhalten», erklärt die Bernerin. Die Reportage von Hanspeter Bäni zeigt eine Lebens- und Überlebenskünstlerin, die sich trotz vieler Schwierigkeiten ihre Träume nicht nehmen lässt.

Reporter vom 29.03.2020

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Posted on: 7th März 2020

In der Privatwirtschaft finden sich viel mehr Männer in Toppositionen als Frauen. Doch die Frauen holen langsam auf – trotz zahlreicher Erschwernisse. Drei Porträts über weibliche Führungskräfte, die unter anderem über Arbeitsteilung, Rollenbilder und Vorurteile reden.

«Ich setze mich selbst unter Druck», sagt Claudia Graf, die an der Spitze einer Brauerei steht. Ihr Vorgänger und Vater, Arnold Graf, wünschte sich immer einen Sohn als Nachfolger des Familienbetriebes. Die 33-Jährige will ihrem Vater beweisen, dass sie es auch kann und verlangt nicht nur viel von sich selbst, sondern auch von ihren 60 Angestellten. Sie sei strenger als der frühere Chef es war, sagen Mitarbeitende.

Mit Fleiss und Ehrgeiz hat es Cornelia Marending zur Leiterin Verkauf Supermarkt der Migros Aare geschafft. Mehr als 5000 Menschen führt sie in ihrer Abteilung. Damit sich die zweifache Mutter auf ihre Karriere konzentrieren kann, übernimmt ihr Ehemann die Rolle des Hausmanns.

DOK vom 05.03.2020
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