Für Hindus sind Kühe unantastbar. Doch in Wirklichkeit sind Kühe, Rinder und Kälber nur für einen Teil der indischen Bevölkerung heilig. Sie würden genutzt, missbraucht, gequält und getötet, sagt die Schweizerin Esther Geisser. Sie kämpft an vorderster Front gegen das Tierleid.

Das Kalb stolpert beim Eingang zum Tempel und fällt hin. Der gläubige Hindu zerrt es mitleidlos hoch und geht weiter. Esther Geisser steht erschüttert daneben. Seit Jahren schon engagiert sich die Schweizerin im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh für den Tierschutz. Die 50-Jährige empfindet es als heuchlerisch, wenn die Gläubigen ihre männlichen Kälber dem Tempel spenden. «Die Menschen wollen ihre Tiere auf bequeme Art loswerden, weil sie keinen Nutzen haben, denn laut Gesetz ist es verboten, sie zu schlachten», sagt Geisser. Tatsächlich sind in den Tempeln nur indische Kühe willkommen. «Die männlichen Tiere oder alle anderen Rassen werden illegal geschlachtet oder man lässt sie einfach verhungern oder verdursten», ereifert sich die Schweizerin.

Reporter vom 26.05.2019

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