Als Krisenchef des Kantons Graubünden zieht er im Hintergrund der Pandemie die Fäden. Für Martin Bühler eine grosse Herausforderung – sowohl beruflich als auch privat. «Reporter» über einen Mann im Ausnahmezustand.

Seit Mitte Februar ist Martin Bühler pausenlos im Einsatz. Aufgrund der Coronakrise ist der Chef des Kantonalen Führungsstabs Graubünden gefordert wie nie zuvor. Zwar können die Bündner auf einen detailreichen Pandemieplan zurückgreifen, doch der massive Ernstfall zwingt den Krisenchef laufend dazu, bestehende Strukturen zu überdenken und neue Massnahmen zu ergreifen.Dabei stösst er nicht selten auf Vorbehalte und Widerstand aus den verschiedensten Gremien. Um gemeinsame Lösungen zu finden, trifft er sich mit Spitaldirektorinnen, Grenzwächtern, Gemeindepräsidentinnen und Departementssekretären. Dabei sind Bühlers Fähigkeiten als Kommunikator und Mediator gefragt. Der kräfteraubende Einsatz kostet ihn viel Energie.Gerne würde er sich daheim bei seiner Frau und den beiden Töchtern erholen, doch das ist zurzeit nicht möglich. Der 44-Jährige zog in das Zimmer einer Zivilschutzanlage, um bei einer allfälligen Ansteckung das Virus nicht in seine Familie hineinzutragen. Tatsächlich infiziert mit dem Coronavirus hat sich kurz darauf einer seiner Mitarbeiter. Die Reportage von Hanspeter Bäni wirft einen seltenen Blick hinter die Kulisse von Entscheidungsträgern im Zusammenhang mit der Coronakrise.

Reporter vom 26.04.2020

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